Home > Publications database > Die Vielfalt von chemischen und physikalisch-chemischen Reaktionsabläufen beim störfallbedingten Laugeneinbruch in eine Endlagerstätte am Beispiel endgelagerter Jod-Filter |
Book/Report | FZJ-2018-03915 |
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1992
Forschungszentrum Jülich GmbH Zentralbibliothek Verlag
Jülich
Please use a persistent id in citations: http://hdl.handle.net/2128/19220
Report No.: Juel-2665
Abstract: Es wurden Versuche zum von Reaktionsverhalten von Silberjodid und/oder Silberjodat in Gegenwart von Eisen (Endlagerbehältermaterial) und anderer Reaktanten, wie sie im nahen Umfeld eines Endlagers bei einem durch Wassereinbruch erzeugten Störfall vorliegen, durchgeführt. Bei den Reaktionsabläufen zeigten sich für Salzlösungen aus einem Salzbergwerk und einem Eisenerzbergwerk, trotz gewisser Differenzen in ihrer chemischen Zusammensetzung, keine markanten Unterschiede. Prinzipiell laufen die Reaktionen nach den in der Chemie wohlbekannten Gleichungen ab. Die Ausbildung elektrochemischer Spannungsreihen in den als Elektrolyt wirkenden Salzlaugen, hat einen erheblichen Einfluß auf die Reaktionsabläufe. So wird das Reaktionsgeschehen bei Anwesenheit von Eisen durch starke elektromotorische Kräfte und Redoxpotentiale geprägt, was zur Ag-Abscheidung, I$_{2}$-Freisetzung und H$_{2}$-Bildung führt. Konsequenterweise sollte daher die Verwendung von Eisenbehältern für eine Endlagerung der Jodfilter vermieden werden. Betrachtet man lange Reaktionszeiträume, so ist das Endergebnis immer die Freisetzung von Jod und Wasserstoff. Hierbei spielt es keine Rolle, ob das Jod als Silberjodid oder Silberjodat vorliegt, ob es auf einer Matrix, wie amorpher Kieselsäure (AC 6120), gebunden ist oder nicht. Auch eine Einbettung dieses Materials in Zement oder Wasserglas zur Endlagerung, ändert die Reaktionsabläufe nicht, sie verzögert lediglich die Reaktionsdauer. Diese Verzögerung, bezogen auf die Halbwertszeit von $^{129}$I mit 1,57 x 10$^{7}$ Jahren, nicht von Bedeutung.
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